Ich sehe was, was du nicht siehst…

07.07.2023 CJD Ilmenau « zur Übersicht

…und das ist ein Hologramm. Am 05.07.2023 wurden im CJD Ilmenau so genannten Mixed-Reality-Brillen (MR-Brillen) vorgestellt. Silvio Schwarz, Fachreferent Projektmanagement beim CJD, hat die moderne Technik vorgeführt, die im Rahmen eines Projektes Lerninhalte neu und anders erlebbar macht. Sowohl Teilnehmende aus der Berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahme als auch Ausbildende und interessierte Mitarbeitende bekamen die Gelegenheit, in mehreren Durchgängen die MR-Brillen auszuprobieren.

Anders als in der virtuellen Welt sieht man bei der Mixed Reality (gemischte Realität) weiterhin seine Umwelt. Das Objekt, an dem oder mit dem man arbeiten möchte, wird als Hologramm erzeugt. Diese Technik bietet eine neue Dimension des Lernens. Das Projekt ermöglicht es, dass junge Menschen, die mehr Unterstützung beim Lernen benötigen, an der digitalen Welt im beruflichen Umfeld teilhaben.

Im CJD Ilmenau war es für viele eine neue Erfahrung, zur Bedienung von Microsoft in die Luft zu greifen oder den eigenen Unterarm zu drücken sowie virtuelle Gegenstände anzufassen, die eigentlich gar nicht da sind. „Der Begriff Brille stellte sich als leichte Untertreibung heraus. Es handelt sich bei der MR-Brille eher um einen kabellosen, auf dem Kopf zu tragenden Computer“, erklärt Ausbilder Günther Siegmund.

Die 3D-Bilder, die durch die MR-Brille erzeugt werden, können u.a. bewegt und größenverändert werden. Damit sind Ausbildungssituationen simulierbar, die in der Praxis nicht, schwer oder nur kostenintensiv zu organisieren sind. Die Arbeit an bzw. mit einem Hochregallager, Montage oder Demontage von Maschinen, Essenszubereitung in virtuellen Küchen usw. – unzählige Einsatzmöglichkeiten ergeben sich aus der Verbindung von digitaler und realer Welt für die Ausbildung.

Silvio Schwarz ist von den Potenzialen des Projekts überzeugt: „Mixed-Reality-Arbeitshilfen ermöglichen es den Auszubildenden die Prozesse und Abläufe intensiver zu erleben. Sie können in der gemischten Realität alles ausprobieren und entdecken, aber auch schwierige Aufgaben immer wieder aufs Neue und in ihrem Tempo durchgehen. Der Einsatz von digitalen Hilfen fördert das ortsunabhängige Selbstlernen der Jugendlichen. Das ist gerade vor dem Hintergrund einer sich dynamisch wandelnden Arbeitswelt enorm wichtig.“

Hintergrundinfo: Die MR-Brillen kommen im CJD im Rahmen des Projekt „EdAL MR 4.0“ zum Einsatz. Daran sind die Bundesarbeitsgemeinschaft der Berufsbildungswerke e.V. (BAG BBW), die TU Dortmund und das Christliche Jugenddorfwerk Deutschlands gemeinnütziger e.V. (CJD) mit seinen Berufsbildungswerken in Dortmund, Gera und Hamburg beteilig. „EdAL MR 4.0“ steht für „Entwicklung und Erprobung digitalisierter Arbeitshilfen und Lerneinheiten auf Mixed Reality Basis in der beruflichen Reha-Ausbildung zur Vorbereitung auf den Arbeitsmarkt 4.0“. Während Mixed Reality in Studiengängen wie Medizin, Architektur oder Ingenieurwesen schon seit einiger Zeit genutzt wird, ist es in der beruflichen Bildung etwas Neues.